Herbstsonne, wilde Küsten, rauer Charme und ein Hauch Abenteuer: Unser Roadtrip durch Albanien hat uns völlig überrascht. Mit unserem Camper, einem kleinen Kind und einem Rucksack voll Neugier reisten wir Ende Oktober 2024 entlang der albanischen Riviera. In diesem Artikel nehmen wir dich mit auf unsere Route: Von der Grenze zu Montenegro bis kurz vor Griechenland – inklusive versteckter Buchten, wilder Pferde, leckerer Backwaren und einem etwas schrägen Fährmoment.
Unser Roadtrip durch Albanien war Teil einer längeren Reise durch den Balkan – gestartet in Montenegro, weiter über Albaniens wilde Küsten bis nach Griechenland. Wir planen bereits, bald mehr über unsere Erlebnisse in Montenegro und Kroatien zu erzählen. Wenn du dich also generell für Reisen durch den Balkan mit dem Camper interessierst, wirst du bei uns bald fündig.

Inhalt
Unsere Reiseroute durch Albanien: Von Montenegro bis Ksamil
Wir reisten von Montenegro kommend an der Küste entlang Richtung Süden. Grob gesagt sah unsere Route so aus:
- Grenze Montenegro – Albanien
- Durrës – für einen kurzen Stopp in der Stadt
- Orikum – unser Highlight direkt am Meer
- Nationalpark Llogara
- Kloster St. Mary bei Vuno
- Ein versteckter Offroad-Stellplatz bei Jalë
- Saranda
- Fährüberfahrt über den Vivar-Kanal bei Ksamil
- Weiterreise nach Griechenland
💡 Tipp: Wenn du ganz neu in Albanien unterwegs bist – die Straßenverhältnisse schwanken stark. Eine gute Portion Flexibilität und ein Camper mit etwas Bodenfreiheit sind auf dieser Route auf jeden Fall hilfreich.
Erste Eindrücke von Albanien: Warm, wild, widersprüchlich
Kaum hatten wir die Grenze überquert, fühlte sich Albanien anders an. Die Straßen sind teils chaotisch, das Tempo entspannt, der Verkehr kreativ. Besonders unser kleiner Sohn (etwa 1,5 Jahre alt zu diesem Zeitpunkt) wurde überall freundlich angelächelt, oft bekamen wir ein „Mirëdita!“ oder ein Keksangebot von fremden Menschen.
Die Küste empfing uns mit milden Temperaturen um die 25 Grad – Ende Oktober! Tagsüber T-Shirt-Wetter, abends kühle, klare Luft. Für uns als Camperfamilie ein Geschenk.

Stellplatztraum in Orikum: Schaukel, Sonnenuntergang und wilde Pferde
Einer unserer absoluten Lieblingsorte war Orikum. Dort fanden wir einen kleinen Stellplatz direkt am Meer – ganz ruhig, nur ein paar andere Camper, feiner Sand und diese eine riesige Holzschaukel in den Dünen. Sie wurde zum Lieblingsplatz unseres Sohnes und zum perfekten Fotospot bei Sonnenuntergang für uns Eltern.
💡 Tipp: Kamera bereithalten – diese Lichtstimmung war magisch!
Als wäre das nicht schon märchenhaft genug, standen am nächsten Morgen plötzlich ein paar wilde Pferde direkt hinter unserem Camper. Sie grasten friedlich zwischen den Büschen, ließen sich nicht stören und sorgten für einen dieser magischen „Wie schön ist das Leben eigentlich gerade?“-Momente.
Orikum war einer unserer Lieblingsorte auf dem Roadtrip – ein Stellplatz direkt am Meer, wilde Pferde am Morgen, und eine riesige Schaukel vor Sonnenuntergang. Die Küste in dieser Gegend, rund um Vlorë, Himarë und Ksamil, ist ein echter Geheimtipp für alle, die es ruhig, paradiesisch und naturbelassen mögen. Wenn du noch mehr über unsere liebsten Stopps am Meer erfahren willst: Bald erscheint unser Beitrag über die schönsten Strände in Albanien – inklusive Tipps für Camper!


Durch den Llogara-Nationalpark: Kurven, Kühe & Küstenblicke
Von Orikum aus ging es weiter in den Llogara-Nationalpark – eine landschaftlich spektakuläre Strecke mit engen Kurven, dichten Wäldern und teils dramatischen Steigungen. Unterwegs kreuzten immer wieder Kühe und Ziegen unseren Weg, begleitet von einem Panorama, das uns regelmäßig die Sprache verschlug.
Wir machten ein paar kleine Stopps zum Picknicken und Genießen, auch wenn mit Kleinkind zwischen uns solche Panoramastraßen manchmal etwas nervennah sein können. Aber hey – das gehört dazu.
Wir unternahmen auch eine kleine Wanderung durch den Nationalpark, der mit seinen dichten Wäldern und herrlichen Ausblicken begeisterte. Dabei kam uns der Gedanke, wie wild und ursprünglich viele Teile Albaniens noch sind – was wir schön fanden, aber auch ein wenig Respekt einflößend. Gefährliche Tiere in Albanien? Auf jeden Fall! Darunter Vipern, Schakale oder auch mal streunende Hunde. Also Vorsicht beim Wandern! Ein spannendes Thema, das du vor deiner Tour unbedingt im Hinterkopf behalten solltest.
Wir selbst hatten keine direkte Begegnung, aber wir haben uns im Vorfeld gut informiert. Besonders in abgelegenen, felsigen Gebieten oder im dichten Wald lohnt es sich, achtsam zu sein und nicht blind durch Unterholz zu laufen.


Kloster St. Mary bei Vuno: Stille, Ausblick und ein Hauch Spiritualität
Ein kleiner Abstecher führte uns zum Kloster St. Mary, etwas abgelegen bei Vuno. Die Straße dorthin ist schmal und holprig, aber machbar – und der Ort oben entschädigt für alles. Stille, Weitblick über die Küste und das Gefühl, irgendwo zwischen Himmel und Meer zu stehen.
Mit Kleinkind ist so ein Ort eher ein kurzer Besuch – aber dennoch einer, der hängen bleibt.

Offroad-Idylle bei Jalë: Eine kleine Bucht ganz für uns
Kurz vor Jalë fanden wir dank einer Empfehlung einen Offroad-Stellplatz mit Blick auf eine versteckte Bucht. Der Weg dorthin war etwas abenteuerlich – aber mit Ruhe und gutem Augenmaß auch für unseren Camper zu schaffen.
Der Lohn: absolute Ruhe, spektakuläre Sonnenuntergänge und eine Bucht, in der unser Sohn morgens planschen konnte, während wir Kaffee tranken und einfach nur das Leben feierten. Kein Netz, keine Infrastruktur – aber genau das, was wir gebraucht haben.

Saranda: Touristisch, aber praktisch
Saranda war für uns ein funktionaler Stopp. Einkaufen, Vorräte auffüllen, eine Bäckerei mit genialem Käsekuchen entdecken und ein kurzer Spaziergang an der Promenade. Viel Trubel, aber auch irgendwie charmant. Für längere Aufenthalte war es uns persönlich etwas zu touristisch – aber mit Kindern bietet die Stadt alle nötigen Annehmlichkeiten.
Die schräge Fähre bei Ksamil: Ein Roadtrip-Moment zum Kopfschütteln
Und dann kam er: der Moment, der unseren Albanien Roadtrip perfekt machte – im Sinne von „typisch Roadtrip, typisch Albanien, typisch wir“.
Unser Navi wollte uns eigentlich auf eine andere Strecke schicken, aber wir bestanden darauf, an der Küste entlang Richtung Griechenland weiterzufahren. Auf der Karte sah alles harmlos aus – ein Fluss, der dort eher wie ein Bach wirkte, kurz vor der Grenze bei Ksamil. Eine Brücke? Fehlanzeige.
Wir standen plötzlich vor dem Vivar-Kanal – und einer Art Pontonfähre, bestehend aus ein paar Brettern, zwei Männern, einer Diesel-Mechanik und viel Vertrauen.
Zusammen mit einem zweiten Camper wurden wir irgendwie auf das wackelige Ding manövriert. Die Überfahrt dauerte keine Minute, kostete aber stolze 15 € pro Fahrzeug. Wir zahlten für dieses absurde Erlebnis und werden beim nächsten Mal einmal mehr auf die Navigation schauen. Vielleicht hätten uns hier auch ein paar Brocken albanisch weitergeholfen.
💡 Tipp: Rechne in Albanien immer mit dem Unerwarteten.
Albanien mit Kleinkind: Geht das?
Ganz klares Ja. Unser Sohn hat die Reise hervorragend gemeistert. Klar, manche Strecken waren etwas lang, aber mit regelmäßigen Pausen, einem guten Vorrat an Snacks und einem kleinen Ball im Camper waren wir flexibel genug.
Was uns besonders positiv auffiel: Kinder sind in Albanien herzlich willkommen. Überall wurden wir angelächelt, manchmal einfach so beschenkt – und niemand störte sich an einem lauten Lachen oder kleckernden Kindermund. Für Familien eine wirklich angenehme Reisekultur.

Praktische Tipps für deinen Urlaub in Albanien
Bevor du aufbrichst, hier noch ein paar praktische Dinge, die dir den Einstieg in dein Abenteuer auf dem Balkan erleichtern können – denn eine Albanien Reise ist in vielerlei Hinsicht besonders.
Währung & Preise
Gezahlt wird in Lek – 1 Euro entspricht grob 100–110 Lek, je nach Kurs. In vielen Unterkünften und Restaurants kannst du auch mit Euro zahlen, aber für kleinere Läden, Bäckereien oder auf Märkten ist Bargeld in Landeswährung wichtig. Insgesamt ist Albanien erstaunlich günstig – sei es beim Essen, auf Campingplätzen oder beim Tanken. Wenn du etwas sparen möchtest, ist eine Albanien Rundreise definitiv ein guter Tipp!
Beste Reisezeit
Frühling (April–Juni) und Herbst (September–Anfang November) sind ideal für eine Albanien Reise. Dann ist es angenehm warm, nicht zu heiß und deutlich leerer als in den Sommermonaten. Gerade im Süden Albaniens kannst du noch im Oktober im Meer baden – so wie wir! Die Temperaturen lagen bei uns Ende Oktober oft bei über 25 Grad. Der Sommer (Juli und August) kann dagegen sehr heiß und voll werden, vor allem an den Stränden in Albanien. Wer es ruhiger, authentischer und entspannter mag, plant besser in der Nebensaison. Für Camper ist das außerdem die Zeit, in der du viele tolle Stellplätze fast für dich allein hast – ein echtes Highlight in Albanien!
Verkehr & Straßen in Albanien
Die Straßen in Albanien sind so abwechslungsreich wie das Land selbst. Entlang der Küste gut ausgebaut und mit atemberaubenden Ausblicken, im Inland oder bei kleineren Abzweigungen gern mal abenteuerlich. Straßenmarkierungen fehlen zum Teil, und Schlaglöcher sind keine Seltenheit. Eine gute Navigation (z. B. offline mit Maps.me) ist Gold wert. Auch das Fahren in Albanien kann speziell sein – nicht hektisch, aber kreativ. Dafür begegnet dir auf der Straße schon mal ein Esel, ein Pferdewagen oder eine Kuhherde. Willkommen beim Slow Travel!
Sicherheit & Stellplätze
Wir haben uns immer sicher gefühlt – auch an abgelegenen Stellplätzen. Es gibt tolle Campingplätze, aber auch viele wilde oder naturnahe Stellmöglichkeiten. Gerade der Süden Albaniens rund um Himarë, Jale oder Orikum ist ein echtes paradiesisches Fleckchen Erde für Vanlifer.
Was uns überrascht hat
Die Vielseitigkeit des Landes – Strände, Berge, Kultur, Kulinarik – ist wirklich ein echtes Highlight in Albanien. Für uns war es der perfekte Mix aus Roadtrip in Albanien, entspannten Badestellen und kleinen Wanderungen. Wer Lust auf neue Eindrücke hat und offen für kleine Abenteuer ist, wird hier fündig.
Fazit: Unser Roadtrip durch Albanien – wild, herzlich, unvergesslich
Albanien hat uns überrascht – in vielerlei Hinsicht. Die Landschaft ist spektakulär, das Leben oft rau, aber herzlich. Unser Roadtrip war nicht perfekt im klassischen Sinn, aber genau richtig für uns als Familie: mit kleinen Abenteuern, vielen Aha-Momenten und Erinnerungen, die bleiben.
Ob wir wiederkommen würden? Ganz sicher, wir müssen schließlich noch den Norden des Landes erkunden. Vielleicht diesmal mit einer besseren Karte – oder einfach mit dem Wissen, dass in Albanien nicht immer alles nach Plan läuft. Aber oft genau deshalb wunderschön wird.
Warst du auch schon in Albanien unterwegs oder planst einen Roadtrip? Teile deine Erfahrungen oder Fragen gerne in den Kommentaren – wir freuen uns auf den Austausch!

FAQ: Albanien Roadtrip – Häufige Fragen
Wie viel Zeit sollte man für Albanien einplanen?
Das kommt ganz auf deine Route und dein Reisetempo an. Wir waren etwa eine Woche in Albanien unterwegs – und das war für einen ersten Eindruck genau richtig. Wenn du aber auch den Norden erkunden, wandern oder mehr Zeit an den Stränden verbringen möchtest, lohnen sich locker zwei Wochen oder mehr. Albanien ist vielseitiger, als es auf den ersten Blick wirkt!
Kann man in Albanien gut Auto fahren?
Jein – grundsätzlich schon, aber du solltest aufmerksam unterwegs sein. Die Küstenstraßen sind oft schmal und kurvig, und in den Städten herrscht manchmal etwas kreativer Fahrstil. Mit einem Camper oder Van kommst du aber gut durch, solange du nicht gerade mitten in der Rushhour in Tirana steckenbleibst. Abseits der Hauptstraßen wird’s manchmal abenteuerlich – genau das lieben wir aber an Roadtrips!
Wie viele Tage reichen für Albanien?
Wenn du nur den Süden entlang der Küste erkunden willst, reichen 5–7 Tage gut aus. Für einen umfassenderen Roadtrip – etwa mit den Albanischen Alpen oder dem Ohridsee im Norden – solltest du eher 10–14 Tage einplanen. Die Entfernungen sind zwar nicht riesig, aber die Straßenverhältnisse sorgen dafür, dass du automatisch etwas langsamer reist.
Wann ist die beste Reisezeit für Albanien?
Frühling und Herbst sind ideal – und wir sprechen aus Erfahrung! Ende Oktober/Anfang November war es für uns immer noch angenehm warm und oft sonnig. Das Meer hatte noch Badetemperatur, und es war kaum was los. Der Sommer kann heiß und voll werden, vor allem an den Stränden. Wer es ruhiger mag, plant lieber außerhalb der Hauptsaison.