Kreta hat viele Gesichter – aber Kritsa war für uns ein echtes Highlight. Dieses versteckte Bergdorf in der Nähe von Agios Nikolaos im Osten Kretas liegt fernab des Trubels, eingebettet in Olivenhaine und umgeben von Bergen. Wir waren Anfang April dort, als noch kaum Touristen unterwegs waren – die verwinkelten Gassen des Dorfes fast menschenleer, die Atmosphäre ruhig und magisch. Kritsa fühlte sich an wie ein Ort, der einen willkommen heißt, ohne ein Wort zu sagen. In diesem Beitrag zeigen wir dir unsere 4 persönlichen Highlights, die du dir in Kritsa auf Kreta nicht entgehen lassen solltest.
Inhalt
Was macht Kritsa auf Kreta so besonders?
Das Bergdorf Kritsa ist eines der ältesten und traditionsreichsten Dörfer Kretas. Es liegt etwa 10 Kilometer südwestlich von Agios Nikolaos und hat sich seine Ursprünglichkeit bis heute bewahrt. Besucher erwartet hier kein aufpoliertes Touristenidyll, sondern echtes kretisches Leben. Zwischen Olivenbäumen, Kopfsteinpflaster und herzlichen Dorfbewohnern bekommt man ein Gefühl dafür, was Kreta wirklich ausmacht.
Von verschiedenen Aussichtspunkten rund um Kritsa hat man einen malerischen Blick auf das umliegende Tal, die silbrig schimmernden Olivenhaine und die weißen Häuser des Dorfes. In der Ferne ragen die Dikti-Berge auf – ein Panorama, das man am liebsten mitnehmen würde.
Kultur & Geschichte von Kritsa auf Kreta entdecken
Kritsa blickt auf eine lange Geschichte zurück, die bis in die minoische Zeit reicht. Über Jahrhunderte war das Dorf ein Zentrum des Widerstands – gegen die Venezianer, später gegen die Osmanen. Diese bewegte Vergangenheit spiegelt sich in der Architektur, der Kunst und nicht zuletzt im Stolz der Bewohner wider. Kulturfans kommen hier definitiv auf ihre Kosten. Man spürt hier, dass Geschichte nicht nur erzählt, sondern gelebt wurde – sie steckt in den Fassaden, in den Gassen des Dorfes, in den kleinen Kapellen
#1 Panagia Kera: Die berühmte byzantinische Kirche von Kritsa
Etwas außerhalb des Dorfkerns, auf einem kleinen Hügel gelegen, befindet sich die Panagia Kera – eine alte byzantinische Kirche, die zu den bedeutendsten Sakralbauten Kretas zählt.
Einblicke in die Fresken von Panagia Kera
Die kleine Kirche mag von außen unscheinbar wirken, aber ihr Inneres ist atemberaubend. Ihre byzantinischen Fresken aus dem 13. und 14. Jahrhundert gehören zu den am besten erhaltenen der Insel. Szenen aus der Bibel, detaillierte Figuren und leuchtende Farben ziehen jeden in ihren Bann – selbst wenn man kein Kunstexperte ist.
Bedeutung der Kirche für die Region Lasithi
Panagia Kera war über Jahrhunderte ein spirituelles Zentrum für die gesamte Lasithi Region. Auch heute noch pilgern viele Kreter hierher, um zu beten oder Kerzen zu entzünden. Für Geschichtsliebhaber ein absolutes Muss – und ein wunderbar stiller Ort zum Innehalten.
#2 Die Kritsa-Schlucht: Wandern durch wildromantische Natur
Für Naturliebhaber und Wanderfans ist die Kritsa-Schlucht (Kritsa Gorge) ein echtes Highlight – und weit weniger überlaufen als andere Schluchten auf Kreta.
Startpunkt, Dauer und Schwierigkeitsgrad der Wanderung
Der Einstieg zur Schlucht liegt südlich des Dorfes und ist gut ausgeschildert. Die Wanderung ist etwa 4 Kilometer lang, dauert rund 2 Stunden und ist mittelschwer – festes Schuhwerk ist aber Pflicht. Teilweise mussten wir uns an einem Seil den Fels hochziehen oder Steigbügel nutzen, die in die Felsen gehauen waren. Besonders im Frühjahr, wenn alles blüht, ist die Tour ein Traum.
Besonders fotogen: die engen Passagen zwischen den steilen Wänden. Hier erlebt man Kreta von seiner wilden Seite.
Flora, Fauna und Fotospots entlang der Kritsa-Schlucht
Auf deinem Weg erwarten dich spektakuläre Felsformationen, seltene Pflanzen und mit etwas Glück auch Greifvögel am Himmel. Und: Überall duftet es nach wilden Kräutern – besonders nach Thymian und Oregano. Wir haben unterwegs fleißig gesammelt – ein kleines Aroma-Mitbringsel für unsere Camperküche. Jetzt duftet es bei jedem Kochen ein bisschen nach Kreta.
#3 Das Dorf Kritsa: Ein Spaziergang durch Tradition und Authentizität
Zurück im Dorf lohnt sich ein gemütlicher Spaziergang durch die alten kleinen Gassen von Kritsa – hier schlägt das Herz der kretischen Kultur.
Enge Gassen, alte Steinhäuser und Dorfalltag auf Kreta
Viele der Häuser in Kritsa sind Jahrhunderte alt, liebevoll restauriert und strahlen rustikalen Charme aus. Katzen dösen auf den Treppenstufen, Omas fegen ihre Eingänge, Kinder lachen auf den Plätzen und überall stehen Pflanzen – das echte Kreta eben. Lass dich treiben und entdecke dabei versteckte Kapellen, charmante Innenhöfe und blühende Gärten.
Ein besonderes Highlight beim Schlendern ist übrigens die schmalste Gasse in Kritsa: Gerade mal schulterbreit, windet sie sich zwischen zwei Häuserwänden hindurch – ein beliebtes Fotomotiv und ein Ort, an dem man das Gefühl hat, ganz in der Zeit verloren zu gehen.
Cafés, Tavernen und lokale Begegnungen in Kritsa
Mach unbedingt Halt in einer der traditionellen Tavernen. Hier wird gekocht wie bei Oma – mit Zutaten aus dem eigenen Garten.
Unser Tipp: eine Portion Dolmades und ein Glas kretischer Hauswein. In den kleinen Cafés kommst du schnell mit den Einheimischen ins Gespräch. Gastfreundschaft wird hier großgeschrieben.
#4 Lokale Handwerkskunst in Kritsa: Traditionelles Kunsthandwerk hautnah
Kritsa ist bekannt für seine lebendige Handwerksszene. Viele Familien betreiben seit Generationen kleine Werkstätten.
Töpferkunst, Holzarbeiten und Souvenirs aus eigener Herstellung
Besonders beliebt sind bestickte Textilien, handgefertigte Töpferwaren und kunstvolle Holzschnitzereien. Wer ein echtes Stück Kreta mit nach Hause nehmen will, wird hier fündig – ganz ohne Kitsch und Massenware.
Wir haben ein wunderschönes Olivenholzbrett gekauft, das jetzt unser Frühstückstisch im Van ist. Außerdem zwei Paar Lederschuhe – Flip Flops und Sandalen – bei einem sehr freundlichen, stummen Schuhmacher. Die Kommunikation funktionierte mit Händen, Lächeln und einem echten Gefühl von Verbindung. Diese Begegnung war einer der stillen, besonderen Momente unserer Reise.
Wo man die Handwerkskunst in Kritsa erleben und kaufen kann
Entlang der Hauptstraße und in den Seitengassen findest du kleine Läden und offene Werkstätten, in denen du den Kunsthandwerkern bei der Arbeit zuschauen kannst. Oft erzählen sie dir gerne etwas über ihre Techniken – ein schöner, persönlicher Einblick in jahrhundertealte Traditionen.
Fazit: Kritsa Kreta ist ein Schatz abseits der Touristenpfade
Kritsa ist viel mehr als nur ein schöner Zwischenstopp – es ist ein Ort, der bleibt. Wer einmal durch die Gassen geschlendert, in der Schlucht gewandert oder in einer Taverne gesessen hat, nimmt ein Stück echtes Kreta mit nach Hause. Authentisch, charmant und voller Geschichte – Kritsa ist ein Geheimtipp, den du nicht verpassen solltest. Wenn du die Gelegenheit hast empfehlen wir dir diesen schönen Ort in der Nebensaison zu besuchen. Vor allem, wenn du die Schlucht allein bewandern möchtest.
Häufig gestellte Fragen zu Kritsa Kreta
Wie komme ich am besten nach Kritsa auf Kreta?
Am besten erreichst du Kritsa mit dem Mietwagen über Agios Nikolaos. Die Strecke dauert ca. 15 Minuten. Alternativ fahren auch Busse von Agios Nikolaos ins Dorf.
Wann ist die beste Reisezeit für einen Besuch in Kritsa?
Die schönsten Monate sind April bis Juni und September bis Oktober – dann ist es angenehm warm, aber nicht zu heiß, und die Natur zeigt sich von ihrer besten Seite.
Gibt es Unterkünfte direkt im Dorf Kritsa?
Ja, es gibt einige charmante Gästehäuser und kleine Hotels direkt im Ort, oft familiengeführt. Wer Ruhe und Authentizität sucht, ist hier genau richtig.
Was sollte man bei einem Tagesausflug nach Kritsa unbedingt einplanen?
Besuche unbedingt die Kirche Panagia Kera, wandere durch die Schlucht, gönn dir ein traditionelles Essen und stöbere durch die Handwerksläden – so erlebst du Kritsa auf Kreta in seiner ganzen Vielfalt.
