Kreta ist nicht nur eine Insel voller Geschichte, sondern auch eine Heimat vergessener Orte. Von verlassenen Dörfern bis hin zu gescheiterten Luxusprojekten gibt es zahlreiche Lost Places auf Kreta, die mit ihren Ruinen von vergangenen Zeiten erzählen. Manche wurden durch Naturkatastrophen zerstört, andere einfach aufgegeben. Doch sie alle haben eines gemeinsam: Sie strahlen eine mystische Atmosphäre aus, die Entdecker und Fotografen gleichermaßen fasziniert.
Hier sind zehn der spannendsten Lost Places auf Kreta, die du erkunden kannst – von Geisterstädten bis zu versunkenen Dörfern. Besonders für Kinder sind dies spannende Ausflugsziele. Aber pass gut auf! Die einen sind besser geeignet und andere eher weniger. Wenn du mehr Tipps für einen Kreta Urlaub mit Kindern möchtest, dann schau dir unseren Artikel an.
Inhalt
1. Geisterdorf Kalami Kreta – Das verlassene Dorf mit bewegter Geschichte
Im Dorf Kalami, nahe der Stadt Chania, scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Einst lebendig und voller Leben, wurde es mit der Zeit aufgegeben. Manche sagen, es lag an der schweren Landwirtschaft, andere berichten von einer Epidemie, die die Bewohner zur Flucht zwang. Heute stehen die leeren Steinhäuser da, als würden sie auf die Rückkehr ihrer Bewohner warten.
Atmosphäre & Mythos:
Es heißt, dass nachts noch das Echo von Stimmen durch die engen Gassen hallt. Manche Wanderer berichteten von Schatten, die sich in den alten Fenstern bewegen – vielleicht die Geister der einstigen Bewohner?
💡 Praktische Infos:
- Lage: In den Bergen, etwa 20 Minuten von Chania entfernt
- Beste Besuchszeit: Frühmorgens oder am Abend, wenn die Sonne weiches Licht auf die alten Mauern wirft
- Besonderheit: Ideal für Fotografen und Wanderer, da es einen atemberaubenden Blick auf die Küste bietet
Du möchtest mehr über diese Region erfahren? Dann wirf einen Blick auf unsere Tipps für den Westen Kretas.
2. Dionysos Village – Ein kretisches gescheitertes Luxusresort
Das Dionysos Village sollte einst die größte Ferienanlage Griechenlands werden. Mit fast 400 Wohnungen, Pools und einem eigenen Einkaufszentrum war ein gigantisches Luxusresort geplant. Doch das Projekt scheiterte – einige sagen, wegen finanzieller Probleme, andere vermuten juristische Konflikte.
Heute ist das Resort ein faszinierendes Relikt eines gescheiterten Traums. Die halbfertigen Villen wirken wie eine Filmkulisse, und in den unvollendeten Swimmingpools wachsen mittlerweile Pflanzen.
Atmosphäre & Mythos:
Es gibt Berichte, dass in den dunklen Räumen unheimliche Geräusche zu hören sind – Türen, die sich von selbst bewegen, flüsternde Stimmen im Wind. Manche munkeln, dass hier ein Fluch auf dem Gelände liegt.
💡 Praktische Infos:
- Lage: Nähe von Sitia, im Osten Kretas
- Zugang: Offiziell gesperrt, aber viele erkunden das Gelände auf eigene Faust
- Beste Besuchszeit: Tagsüber, um sich nicht zu verirren
Falls du dich für diesen Teil der Insel interessierst, findest du in unserem Artikel „Kretas Osten“ noch viele weitere spannende Orte.

3. Der verlassene Flughafen von Kastelli – Ein Lost Place mit Zukunftsplänen
Der alte Flughafen von Kastelli war einst ein wichtiger Stützpunkt, bevor er stillgelegt wurde. Die griechische Insel Kreta plant jedoch, ihn in einen modernen internationalen Flughafen umzubauen.
Atmosphäre & Mythos:
Die verlassenen Hangars und Startbahnen lassen den Ort wie ein postapokalyptisches Szenario wirken. Manche Piloten erzählen, dass sie auf den alten Landebahnen Lichter gesehen haben, die niemand erklären kann.
💡 Praktische Infos:
- Lage: Zentral in Kreta, Nähe von Heraklion
- Zugang: Weitläufig, aber offiziell nicht für Besucher freigegeben
- Besonderheit: Ein einzigartiger Ort für Urbex-Fotografie
4. Das versunkene Dorf Sfendili – Opfer eines Staudammprojekts
Sfendili, ein historisches Dorf, wurde durch den Bau des Aposelemis-Staudamms überflutet. Je nach Wasserstand tauchen die Häuser aus dem See auf – ein fast gespenstisches Bild.
Atmosphäre & Mythos:
Legenden besagen, dass das Wasser die Stimmen der ehemaligen Bewohner trägt. Fischer berichten von unerklärlichen Bewegungen unter der Wasseroberfläche – als würden die Ruinen selbst noch leben.
💡 Praktische Infos:
- Lage: In der Nähe von Rethymno
- Beste Besuchszeit: Sommer, wenn das Wasser am niedrigsten ist
- Besonderheit: Ein Lost Place, der mit der Natur spielt – ideal für Drohnenfotografie
5. Das geheimnisvolle Kloster Katholiko – Ein jahrhundertealtes Relikt
Tief in einer Schlucht auf der Akrotiri-Halbinsel liegt das verlassene Kloster Katholiko, eine der ältesten religiösen Stätten Kretas. Die Geschichte reicht bis ins 11. Jahrhundert zurück, doch aufgrund seiner abgelegenen Lage wurde es irgendwann aufgegeben. Das Kloster war von 961 bis 1204 aktiv.
Es wird erzählt, dass hier der Erzengel Michael weihte und dass sich Mönche vor Piratenangriffen in die Höhlen der Umgebung zurückzogen.
💡 Praktische Infos:
- Lage: Akrotiri-Halbinsel
- Beste Besuchszeit: Frühmorgens oder am späten Nachmittag
- Besonderheit: Beeindruckende Architektur und wilde Natur

6. Der aufgegebene Minenort Plaka – Zeuge des einstigen Bergbaus
Das kleine Dorf Plaka war früher ein Zentrum des Bauxit-Abbaus. Nach der Schließung der Minen verließen die Bewohner den Ort, und die Natur holte sich das Gelände zurück.
Atmosphäre & Mythos:
Alte Minenarbeiter behaupten, dass die Höhlen der Mine nachts seltsame Geräusche von sich geben – als würden die Maschinen immer noch arbeiten.
💡 Praktische Infos:
- Lage: Nähe von Agios Nikolaos
- Beste Besuchszeit: Vormittags für beeindruckende Lichteffekte in den Minenschächten
- Besonderheit: Spannender Spot für Geschichts- und Fotografie-Fans
Mehr über diesen einzigartigen Süden Kretas findest du in unserem Artikel über.
7. Die verlassenen Gebäude von Malia – Spuren der Antike und Moderne
In Malia stehen nicht nur minoische Ruinen, sondern auch moderne Geisterhäuser: Hotels, Restaurants und Clubs, die aufgegeben wurden.
Atmosphäre & Mythos:
Einige behaupten, dass das alte Nachtleben Malias in den leeren Clubs noch immer weitergeht – in Form von seltsamen Lichtern und Geräuschen.
💡 Praktische Infos:
- Lage: Malia, nordöstlich von Heraklion
- Beste Besuchszeit: Tagsüber, da einige Gebäude einsturzgefährdet sind
- Besonderheit: Spannende Mischung aus Antike und Moderne
8. Der alte Militärstützpunkt Gournes – Ein Lost Place mit düsterer Vergangenheit
Der ehemalige US-Militärstützpunkt Gournes wurde nach dem Kalten Krieg verlassen. Heute ist er ein verfallenes Relikt mit düsterem Charme.
Atmosphäre & Mythos:
Einheimische berichten von unerklärlichen Geräuschen in den Bunkern – alte Geister der Vergangenheit?
💡 Praktische Infos:
- Lage: Nähe von Heraklion
- Beste Besuchszeit: Tagsüber, da einige Gebäude unsicher sind
- Besonderheit: Ein Lost Place für Militärgeschichts-Interessierte
9. Die verlassene US-Radarstation auf dem Stroumboulas
Auf dem Berg Stroumboulas liegt eine verlassene US-Radarstation. Die Aussicht ist atemberaubend – und die Geschichte mysteriös.
Atmosphäre & Mythos:
Es gibt Berichte über einen unbekannten Funksender, der angeblich noch Signale aussendet – aber niemand weiß, woher sie kommen.
💡 Praktische Infos:
- Lage: Berg Stroumboulas, westlich von Heraklion
- Beste Besuchszeit: Sonnenaufgang oder -untergang für spektakuläre Aussichten
- Besonderheit: Perfekter Spot für Lost-Place-Fotografie
10. Das mystische Dorf Aradena – Eine Brücke in die Vergangenheit
Das Dorf Aradena liegt in den Bergen Kretas und ist über eine spektakuläre Hängebrücke erreichbar. Einst ein blühender Ort, wurde es wegen Familienfehden verlassen.
Atmosphäre & Mythos:
Die Brücke soll verflucht sein – manche behaupten, sie hören Schritte, obwohl niemand da ist.
💡 Praktische Infos:
- Lage: In den Weißen Bergen, südlich von Chania
- Beste Besuchszeit: Tagsüber für die spektakuläre Brücke
- Besonderheit: Eine der spannendsten Geisterstädte Kretas
Warum gibt es so viele Lost Places auf Kreta?
Kreta hat eine lange und wechselhafte Geschichte. Naturkatastrophen, wirtschaftlicher Wandel und politische Umbrüche haben viele Orte unbewohnbar oder unrentabel gemacht. Manche Dörfer wurden durch moderne Infrastrukturprojekte überflüssig, andere einfach aufgegeben, weil das Leben dort zu beschwerlich war.
Tipps zur Erkundung eines Lost Place auf Kreta
Wenn du einen Lost Place auf Kreta besuchen möchtest, solltest du einige Dinge beachten:
- Betrete keine Gebäude, die offensichtlich einsturzgefährdet sind.
- Respektiere die Geschichte des Ortes und hinterlasse nichts außer Fußspuren.
- Informiere dich im Vorfeld über mögliche Gefahren oder rechtliche Einschränkungen.
- Sei vorsichtig und trage festes Schuhwerk, besonders in abgelegenen Gebieten.
Fazit: Kretas Lost Places – Verlorene Orte voller Geschichten
Die verlassenen Orte Kretas erzählen nicht nur von der Vergangenheit, sondern lassen uns auch erahnen, wie das Leben hier einst war. Ob Geisterstadt Dionysos Village, das Dorf Kalami oder das Kloster Katholiko – jeder dieser Orte ist ein Fenster in die Vergangenheit.
Du kannst auch all diese spannenden Orte in einer Rundreise kombinieren. Für mehr Tipps empfehlen wir dir unseren Reisebericht Kreta.
Häufig gestellte Fragen zu Lost Places Kreta
Ist das Betreten eines Lost Place auf Kreta erlaubt?
Das hängt vom Ort ab. Manche sind frei zugänglich, andere befinden sich in Privatbesitz.
Welche Lost Places auf Kreta sind besonders sehenswert?
Das Dorf Kalami, das Kloster Katholiko und die Geisterstadt Dionysos Village sind besonders spannend.
Gibt es geführte Touren zu verlassenen Orten auf Kreta?
Ja, einige Anbieter bieten Touren zu verlassenen Orten auf Kreta an, insbesondere zu alten Klöstern und Geisterdörfern.
Was sollte man bei der Erkundung von Lost Places beachten?
Sicherheit geht vor! Verlassene Orte erkunden ist spannend, aber man sollte vorsichtig sein, um sich nicht in maroden Gebäuden zu verletzen.